Vergleichsportale gelten schon lange als Schreck für Banken und Versicherungen, da sie deren Produkte standardisieren und damit vergleichbar machen. Nun entwickelt sich Check24 auch zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für Fintech- und InsurTech-Start-ups.
So berichtet die Capital-Redaktion, dass Kunden zukünftig ihren kompletten Versicherungsbestand über Check24 verwalten können. Eine ähnliche Funktion gibt es mit dem „Kontoblick“ bereits für Bankkonten.
„Gegenüber den Fintechs verfügen wir vor allem über den Vorteil, dass wir bereits auf einen festen Stamm von rund 15 Millionen zufriedenen Kunden zurückgreifen können.“ [Check24-Geschäftsführer Röttele]
Meiner Meinung nach funktioniert ein „Nachahmen“ von Start-up-Ideen durch etablierte Unternehmen meistens nicht, weil die Etablierten das Kundenerlebnis nicht ähnlich attraktiv abbilden können. Zusätzlich blockieren oftmals veraltete Prozesse und Systeme eine disruptive Veränderung. Check24 hat hier aber mit den bereits bestehenden Vergleichsfunktionalitäten eine relativ günstige Ausgangsposition.
Der Ansatz ist zudem erfolgversprechend, weil Check24 – obwohl nicht wirklich zutreffend – im Unterschied zu einzelnen Banken und Versicherungen als weitgehend unabhängige Instanz wahrgenommen wird.
Und schließlich ist das Angebot für Kunden auch deswegen attraktiv, weil der Service für Kunden zunächst kostenlos angeboten wird. Die Kunden müssen dem Portal also kein Maklermandat erteilen. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis das Portal über das Vorschlagen von Alternativprodukten und die zugehörigen Provisionen Geld verdienen möchte.
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