Europäische Banken müssen bis 2019 die EU-Zahlungsdienst-Richtlinie PSD2 umgesetzt haben. Daher beschäftigen sie sich derzeit intensiv mit Open Banking und standardisierten Schnittstellen (APIs). Ziel ist es, u.a. die Kontodaten der Kunden für FinTechs, anderen Banken und Dienstleistern zugänglich zu machen.
“The directive has been designed to […] harmonize consumer protection and the rights and obligations for payment providers and users.”
PSD2 ist aber auch ein geeigneter Aufsatzpunkt für FinTechs, schlanke Digitalbanken losgelöst von veralteten Legacy-Prozessen und -IT aufzubauen. Lawrence Wintermeyer stellt in seinem Artikel anhand der Starling-Bank dar, welche Vorteile PSD2 für Kunden und FinTechs bringt.
So steigt die Innovationsgeschwindigkeit der Banken, da sie ihre Legacy-IT-Welt aufräumen müssen. Zudem wird der Wettbewerbsdruck unter Banken erhöht und damit das Risiko eines erneuten Kollapses der Finanzbranche gesenkt. Denn durch eine größere Anzahl an Wettbewerbern kann eine strauchelnde Bank besser aufgefangen werden.
Damit wird aus meiner Sicht der gewünschte Effekt von PSD2 erreicht: Zum Beispiel ist die Starling-Bank in UK eine von drei Bankneugründungen, die im Jahr 2016 eine Banklizenz erhalten haben. Seit 2014 wurden in UK insgesamt zwölf Digitalbanken gegründet und mit einem Investment-Kapital von 500 Millionen Dollar ausgestattet. Auch in anderen Ländern gibt es zahlreiche FinTechs und auch Bank-Neugründungen.
Im Unterschied zum Open Banking fristet der Open-Ansatz in der Versicherungsbranche allerdings noch ein Nischendasein.
Vielleicht braucht es auch für Versicherer eine gesetzlich verordnete Standardisierung von Geschäftsvorfällen. Was ist Ihre Meinung?
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