Smart Home, eHealth und Telematik generieren umfangreiche Datenmengen, mit denen Unternehmen aus zahlreichen Branchen ihre Geschäftsmodelle verändern oder um zusätzliche Services erweitern können. Versicherern ist durchaus bewusst, dass sich auch ihnen entsprechende Chancen bieten. Nur hapert es an der Umsetzung, so interpretiert Alison DeNisco Rayome auf der Website TechRepublic die Ergebnisse einer IoT-Studie zu US-Versicherern.
Es mangelt nicht an Ideen, wie Versicherer IoT nutzen können. Um nur einige Beispiele zu nennen: Mit eHealth können Versicherungskunden zu einem gesünderen Verhalten animiert werden, Telematik ermöglicht Pay-as-you-use-KFZ-Tarife und mit Smart Home können Wasserschäden verhindert und Einbrüche rechtzeitig erkannt werden. Außerdem können Versicherer Informationen aus dem Internet of Things nutzen, um die Customer Experience zu verbessern und den Kunden risikoadäquate Tarifen anzubieten.
Laut einer Studie glauben daher auch 70% der US-Versicherer, dass IoT-Daten wichtig für ihre zukünftige Geschäftsstrategie sind. Aber nur 21% haben eine IoT-Strategie ausgearbeitet. Ein großes Hindernis zum Ausbau der IoT-Kompetenz sind offenbar begrenzte Ressourcen und Technologie, die derzeit nur 7% der Versicherer vorweisen können.
“Further, of the providers that said they collect data from telematics, wearables, and connected homes, just 5% said they use it in their day-to-day analytics.”
So ist es keine Überraschung, dass nur 5% der Versicherer IoT-Daten aktuell operativ nutzen. Und das, obwohl 48% der Befragten glauben, dass die Fähigkeit zur Sammlung und Verarbeitung von IoT-Daten darüber entscheiden wird, ob man zukünftig zu den Industrie-Führern gehört oder nicht.
Der Autor benennt folgende fünf Herausforderungen, die im Rahmen einer IoT-Strategie adressiert werden müssen: Data Governance, Normalisierung von Daten, Datensicherheit, Compliance und technologische Infrastruktur.
Auch wenn in der Studie nur US-Versicherer befragt wurden, ist die Lage in Europa nicht anders. Ich würde Versicherern daher empfehlen, verstärkt mit Partnern zusammenzuarbeiten, um IoT für das eigene Unternehmen zu nutzen, da die meistern Versicherer alleine nicht in der Lage sind, die technologischen Herausforderungen zu meistern.
So lässt sich z.B. die Smart-Home-Infrastruktur von Energieversorgern und Telekommunikationsunternehmen nutzen, um deren Kunden entsprechende Versicherungstarife anzubieten und die Daten in der vom Partner bereitgestellten Cloud zu speichern und auszuwerten. Mit der Automobilindustrie lassen sich gemeinsame Telematik-Services aufbauen, die Schäden verhindern oder das Schadenmanagement beschleunigen. Und mit der Healthcare-Industrie können eHealth-Portale aufgebaut werden.
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